Einen Gebrauchtwagen bei mobile.de oder autoscout24.de kaufen
Einen Gebrauchtwagen bei mobile.de oder autoscout24.de kaufen.
24 Fakten, die du wissen musst, um beim Gebrauchtwagenkauf keine Fehler zu machen.
Dieser ultimative Guide zeigt dir, worauf du achten musst.
Du willst dir ein neues gebrauchtes Auto bei mobile.de oder anderen Gebrauchtwagenbörsen wie autoscout24.de kaufen? In diesem Betrag findest du die wichtigsten Gebrauchtwagentipps zusammengefasst. Neben technischen Fakten zum Gebrauchtwagenkauf gibt’s auch ein paar Marktdaten. Welche Mängel an Gebrauchtwagen häufig vorkommen. Was die häufigsten Fehler beim Gebrauchtwagenkauf sind. Und warum 70 % der Gebrauchtwagenkäufer zu viel für ihren Gebrauchtwagen bezahlen.
Fangen wir an.
Ich bekomme sehr häufig die Frage gestellt. „Hey, Micha, du kennst dich doch mit Gebrauchtwagen aus. Ich will mir ein neues gebrauchtes Auto kaufen. Ich hab da auch so `ne Checkliste im Internet gefunden. Erklär mir doch mal kurz, worauf ich achten muss.“ Innerlich muss ich dann immer grinsen.
Das ist so, als ob ich Google fragen würde: „Hey. Erklär mir doch mal bitte kurz in drei Sätzen, wie dein Such-Algorithmus funktioniert.“
Versteh mich nicht falsch. Grundsätzlich helfe ich, wo ich kann, und fange bereitwillig an Infos zu geben. Spätestens nach einer Minute werden Notizen gemacht und nach 5 Minuten sehen die meisten ein, dass das so keinen Wert hat. Mein Hörbuch „Autokauf mit Grips“ hat nicht ohne Grund 4 Stunden. Aber das ist ein anderes Thema. Gebrauchtwagenkauf ist deutlich vielschichtiger, als du dir im ersten Moment vielleicht vorstellen würdest.
Bringen wir deshalb etwas Licht ins Dunkel.
Ich mach`s gern.
Das ist aber nur die absolute Spitze des Eisbergs. Das will ich gleich dazu sagen. Und so geschrieben, dass man einen wirklich schnellen Überblick bekommt. Wenn du mehr Tiefe statt schneller Oberflächlichkeit suchst, kann ich dir meinen kostenlosen E-Mail-Kurs empfehlen. Darin gehe ich tiefer ins Detail. Wenn du alles voll „durchblicken“ willst, ist „Autokauf mit Grips“ genau das Richtige für dich.
Genug. Jetzt geht’s los.
Fangen wir mit ein paar interessanten Zahlen an. Der Umsatz auf dem Gebrauchtwagenmarkt war im Jahr 2014 knapp 70 Mrd. €. 41 % davon wurden auf dem Privatmarkt umgesetzt. 21 % bei freien Gebrauchtwagenhändlern. Der Umsatz auf dem Neuwagenmarkt beträgt im Vergleich 86 Mrd. €.
2014 haben knapp unter 7,1 Mio. Gebrauchtwagen auf Internetbörsen wie beispielsweise mobile.de den Besitzer gewechselt.
Das sind täglich über 32.000 Autos, die über den Ladentisch gehen! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das durchschnittliche Alter der Autos beträgt 6,2 Jahre und sie haben 77.690 km und kosten im bundesweiten Durchschnitt 9.870 €.
Die teuersten findet man übrigens in Regensburg für 23.696 €.
So viel für die Freunde der Statistik.
Kommen wir zuerst zu den 6 häufigsten Fehlern, die beim Gebrauchtwagen kaufen gemacht werden.
Ich zähle sie kurz und knackig auf.
Kein ausreichender Technikcheck
Das Auto wird zwar nahezu immer probegefahren, allerdings wird die Technik dabei nur unzureichend überprüft. In der Regel werden die Profiltiefe, der Lack nach offensichtlichen Schäden wie beispielsweise Kratzern und Dellen abgesucht. Manchmal werden auch noch die Bremsen angeschaut. Und die Motorhaube wird auch noch geöffnet. Motor da? Ja! Hat er! Damit ist es in der Regel aber auch schon vorbei. Dabei ist es überhaupt nicht schwer, deutlich mehr über das Auto zu erfahren. Man muss nur die Zeichen, die man findet, richtig deuten.
Zu wenig Zeit
Unter Zeitdruck entscheidet man sich häufig für ein Auto, welches man sonst nicht gekauft hätte. Deshalb. Lass es ganz bewusst ruhig angehen. Stress hat noch nie geholfen. Plane pro Besichtigung ca. 2,5 Stunden ein. Dann entsteht auch kein Stress. Es kann immer etwas schief-gehen oder nicht so ablaufen wie geplant. Daher ist ausreichend Zeit ein Muss.
Keine sinnvolle Planung des Autokaufs
Mit dem Entschluss, ein Auto zu kaufen, ist es bei vielen mit der Planung auch schon wieder vorbei. Man informiert sich vielleicht noch im Netz über ein paar technische Dinge, die man sich vor Ort anschauen sollte. Vor Ort kann man das Gesehene aber häufig nicht einschätzen bzw. bewerten, weil einem die Vergleichsmöglichkeiten bzw. die Erfahrung fehlen.Ist das jetzt gut oder eher schlecht zu bewerten, was ich da jetzt sehe?
Man schaut sich fragend an. Zuckt innerlich mit den Schultern und denkt sich: Wird schon schiefgehen.
Eine Frage sei erlaubt. Warum schauen viele beim Klamottenkauf viel genauer hin als beim Gebrauchtwagenkauf? Der Gebrauchtwagen kostet deutlich mehr als eine Hose, wird aber bei Weitem weniger genau unter die Lupe genommen als die Hose. Ich hör dann immer: Ich kenn mich halt nicht so aus. Das kann man sehr einfach und ganz bequem ändern. Außerdem sind das nur Ausreden und du schiebst die Verantwortung nur von dir weg. So kommt man nicht weiter. Also. Los! Sofort in meinen E-Mail-Kurs eintragen, und schon weißt du mehr. Tut auch nicht weh. Versprochen 🙂
Wenn ich das gewusst hätte, …
Schlechter Telefoncheck
Man informiert sich am Telefon zu wenig über das Auto und ist vor Ort enttäuscht. „Wenn ich das gewusst hätte, …“ sind dann häufig die Gedanken, die einem durch den Kopf schießen.
10 Telefon-Fragen solltest du mindestens stellen.
Hier sind sie.
Ist der Verkäufer gleichzeitig auch der Besitzer des Fahrzeuges?
Nur wer im Besitz des Fahrzeugbriefs, also Zulassungsteil 1, ist, kann ein Fahrzeug überhaupt verkaufen. Ist das Fahrzeug finanziert, ist der Brief häufig bei der kreditgebenden Bank hinterlegt. Für den endgültigen Verkauf muss dieser dann erst angefordert werden. Das kann den Ablauf des Verkaufs in die Länge ziehen.
Wenn der Verkäufer sagt, er handle im Auftrag, verbirgt sich dahinter oft ein gewerblicher Händler, der die Gewährleistung umgehen möchte. Das sieht man häufig daran, dass in den Verkaufsanzeigen steht. „Gebrauchtwagengarantie gegen Aufpreis möglich.“
Wie viele Vorbesitzer hat das Fahrzeug?
Geht ein Fahrzeug in kurzer Zeit durch viele Hände, hat das einen Grund. Das können technische Mängel oder hohe Unterhaltskosten sein. Bei einem Fahrzeug, welches seit 5 Jahren zugelassen ist, aber bereits 7 Besitzer hatte, solltest du genauer nachfragen. Ich hatte einen Audi TT Quattro Sport, der bereits viele Vorbesitzer hatte. Technisch gesehen war er aber absolut in Ordnung. Bei den Preisverhandlungen hat mir die Anzahl der Vorbesitzer aber geholfen, den Kaufpreis zu senken.
Wie viele Kilometer hat das Fahrzeug auf dem Tacho?
Jetzt sagst du sicher: Das steht doch immer in der Anzeige. Leider sind die Angaben immer wieder falsch. Oft wird das Fahrzeug noch genutzt. Frage deshalb nach.
Ist das Fahrzeug unfallfrei?
- Wo wurde repariert?
- Gibt es eine Rechnung?
- Wie lange ist das her?
- Gibt es darüber ein Unfallschadengutachten?
- Gibt es eine Reparaturbestätigung? Oft werden Unfälle fiktiv abgerechnet, sprich, der Schadensbetrag ausbezahlt. Der Schaden wird dann aber häufig nur notdürftig repariert. Gibt es eine Reparaturbestätigung, die sich mit dem Unfallschadengutachten deckt?
- Wurde eine Wertminderung ausbezahlt?
Hintergrund: Wertminderungen werden deshalb gezahlt, damit dem Eigentümer bei einem späteren Verkauf des Fahrzeuges kein Nachteil entsteht. Die Rechtsprechung geht davon aus, dass man sich immer für das unfallfreie Auto entscheiden würde, wenn man die Wahl hätte. Wurde diese Wertminderung in den Kaufpreis eingepreist? Oder versucht der Verkäufer das zu vertuschen?
Du siehst, hier gibt es viele Fälle zu beachten. Wie du die Unfallschwere ganz leicht einschätzen kannst und wie du Nachlackierungen auf Anhieb findest, verrate ich dir am Ende der Mail.
Ist das Fahrzeug scheckheftgepflegt?
Wurden alle Wartungsarbeiten nach Herstellerangaben in einer vertraglichen Fachwerkstatt durchgeführt? Oder in einer freien Werkstatt? Oft wird mit zunehmendem Alter in freie Werkstätten gewechselt. Das ist grundsätzlich nicht verwerflich. Jeder spart, wo er kann. Kommt es aber zu einer Kulanzangelegenheit, schaut man hier zu 90% in die Röhre. Freie Werkstätten werden nur unter bestimmten Voraussetzungen bei Kulanzangelegenheiten akzeptiert, da sich das Kulanzgeschäft nach den Bedingungen der Hersteller richtet. Bietet dir der Händler einen Service beim Kauf an, so nach dem Motto: „Den bekommen Sie gratis dazu, damit er scheckheftgepflegt bleibt.“ Dann ist das schön und gut. Merke dir aber eine Sache:
Es schenkt dir keiner etwas, sei er auch noch so freundlich.
Du stehst vor einem Verkaufsprofi, der damit Geld verdient, Autos zu verkaufen. Bietet man dir an, die Mängel vor dem Kauf alle zu beseitigen, dann kannst du sicher sein - dort wird gespart, wo es nur geht. Halte schriftlich genau fest, wie repariert werden soll.
Ich hatte einen Kunden, mit dem ich einen VW- Bus anschauen war. Bei 108.000 km war die Kupplung bereits verschlissen. Es wurde als „Arbeitstier“ benutzt. Der Händler bot an, das für 300-400 € zu reparieren. Wenn man es aber richtig machen will, sollte man nicht nur die Reibbeläge der Kupplung tauschen, sondern auch die Gegenstücke. Dann ist man aber schnell bei einem Materialpreis deutlich jenseits der 1.000 €- Marke. Du siehst, im ersten Moment hui, dann wieder pfui.
Wann wurde der letzte Kundendienst gemacht, bzw. wann ist der nächste fällig?
Sind es noch wenige Tausend Kilometer bis zum nächsten Service, ist das bereits ein Argument für die kommenden Preisverhandlungen. Wenn dir gesagt wird, dass der Service neu ist, schau bitte später vor Ort noch einmal genau hin. Service ist nicht gleich Service. Es gibt Serviceumfänge, wo nur Luft und Pollenfilter geprüft werden. Der teurere Ölservice folgt dann erst später. Dann kann vielleicht auch die Bremsflüssigkeit zum Tausch fällig sein.
TÜV?
Wenn es nicht schon in der Anzeige steht. Wann ist die nächste Hauptuntersuchung (allgemein als „TÜV“ bekannt) für das Fahrzeug fällig? Neuwagen müssen erst nach drei Jahren zur Hauptuntersuchung, danach alle zwei Jahre. Wenn die HU bald fällig ist, ist Vorsicht geboten. Frag den Besitzer, ob er die HU neu macht. Weicht er hier aus oder sagt, dass dann der Kaufpreis entsprechend höher wird, solltest du auch hier die Finger weglassen. Wer sein Auto gut verkaufen möchte, für den ist es eine Selbstverständlichkeit, solche Dinge vorzuziehen. Das schafft beim künftigen Käufer nur Vertrauen.
Um zu wissen, wie lange das Fahrzeug noch TÜV hat, gehst du einfach hinters Auto und schaust auf das Nummernschild. Dort findest du eine farbige Plakette. In der Mitte der Plakette ist eine Zahl, die dir sagt, in welchem Jahr der TÜV abläuft. Die Zahl, die über der Jahreszahl steht (also auf 12 Uhr), ist der Monat, in dem der TÜV fällig wird. Steht in der Mitte z.B. die Zahl 15 und oben die 4, dann ist der TÜV im April 2015 fällig.
Ist eine Probefahrt überhaupt möglich?
Jetzt denkst du bestimmt. Warum soll die nicht möglich sein?! Ich hatte mal einen privaten Verkäufer am Telefon, der meinte, ich könne das Fahrzeug nicht probefahren. Ich dann: O.k., und warum? Er dann: Weil das Auto nur auf mich zugelassen ist. Klingt erst mal nach einer Sackgasse. Ich habe ihm dann den Tipp gegeben, dass er die Versicherung einfach anrufen und ihr mitteilen soll, dass für den Tag der Probefahrt jeder Fahrer versichert ist. Die Versicherung müsse das nur wissen. Nach dem Tipp kam vom anderen Ende der Leitung nur ein erstauntes: „ Ach so!“
Zulassungsstatus
Erkundige dich, ob das Fahrzeug zugelassen ist oder ob man zu einer Probefahrt Kurzzeitkennzeichen mitbringen muss. Händler haben in der Regel „rote Kennzeichen“ für Probefahrten. Kurzzeitkennzeichen besorgst du dir am besten über deine zukünftige Versicherung. In den meisten Fällen lassen sich die Kosten der Kurzzeitkennzeichen mit der späteren Versicherungsprämie verrechnen. Kurzzeitkennzeichen bekommst du auch an den Zulassungsstellen. Die Kosten dafür kannst du dir aber sparen, wenn du obigen Tipp beherzigst. Du kannst grundsätzlich auch mit der Zulassung des Verkäufers nach Hause fahren. Passiert allerdings auf der Heimfahrt ein Unfall, ist der Schadensfreiheitsrabatt des Verkäufers in Gefahr. Deshalb gehen mehr und mehr Verkäufer auf diesen Deal nicht mehr ein. Absolut verständlich, wie ich finde.
Wetter gut?
Besichtige ein Fahrzeug nur bei trockenem Wetter. Ist der Lack durch den Regen nass, lassen sich Dellen und Kratzer nur sehr schwer bis gar nicht erkennen. Besichtigungen, die in den Abend gehen, sollten auch vermieden werden. Bei schlechtem Licht erkennt man viele Mängel wie z.B. Nachlackierungen gar nicht.
Wann wird das Fahrzeug besichtigt?
Wenn du alle Fragen des oberen Abschnitts abgeklopft hast, hast du dir bereits einen sehr guten Ferneindruck über das Fahrzeug machen können. Mit den vorangegangenen Fragen kannst du den Großteil der faulen Eier aussortieren. Schau dir deshalb nur Fahrzeuge an, die dich wirklich interessieren. Das spart dir und deinem Verkaufspartner wertvolle Lebenszeit.
So. Das wars mit den Telefonfragen. Ok. Das waren jetzt doch 11 Fragen. Ist aber nicht schlimm. Nur gut für dich. Weiter geht’s.
Wer haftet bei der Probefahrt?
Wenn du die Probefahrt bei einem gewerblichen Händler machst, haftet er in der Regel mit einer Vollkaskoversicherung. Oft hat diese aber eine Selbstbeteiligung, die du dann bezahlen musst. Wenn du grob fahrlässig oder vorsätzlich handelst, musst du unter Umständen alle Kosten selbst tragen.
Wenn du eine Probefahrt bei einem privaten Verkäufer machst, haftest du bei einem Unfall. Deine Privathaftpflicht tritt für Schäden während einer Probefahrt nicht ein. Frage daher vor der Probefahrt, wie das Fahrzeug versichert ist. Sonst kann es für dich sehr teuer werden.
So machst du es am Besten. Untersuche das Fahrzeug bereits vor der Probefahrt nach Schäden. Sonst kann dich ein unseriöser Verkäufer für diese Altschäden haftbar machen. Du musst nämlich beweisen können, dass der Schaden nicht schon vorher vorhanden war. Halte Schäden daher vor Beginn der Probefahrt schriftlich fest und lass dir es vom Verkäufer schriftlich quittieren. Du kannst aber auch einen Haftungsausschluss vereinbaren oder festlegen, dass die Kosten bei einem Unfall aufgeteilt werden. Das macht aber in der Regel kein Verkäufer.
Preisverhandlungen finden gar nicht statt.
Du denkst jetzt sicher? Was?! Ich weiß. Ich weiß. Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die meinen, dass Preisverhandlungen beendet sind, wenn es so läuft: Herr Verkäufer, da muss aber preislich noch was gehen. Der Verkäufer. Nö. Das ist ein Festpreis. Und Qualität kostet Geld. Dann wundert mich nichts. Dann fängt der Spaß erst richtig an. Soll heißen: Bei den Preisverhandlungen wird viel zu früh aufgehört. Und zwar so früh, dass man sich davon einen richtig schicken Urlaub leisten könnte. Ich weiß: Glaubst du auch nicht. Ist aber so. Wenn du mit ehrlichen Worten umgehen kannst, dann ist der Beitrag genau das Richtige für dich. Warum das so ist, erfährst du in „Warum über 70 % zu viel für ihren Gebrauchtwagen bezahlen.“ So viel sei vorweg gesagt. Es liegt an dir 😉
Im E-Mail-Kurs gehe ich auf das Thema näher ein. Lies ihn dir durch. Auch das bringt dich wieder einen Schritt weiter in die richtige Richtung. Tut auch nicht weh. 🙂
Wie gesagt. Es gibt noch viel mehr Fehler, die du machen kannst. Ich will es an dieser Stelle aber gut sein lassen.
Kommen wir zu den 7 häufigsten Mängeln und Schäden an den lieben Gebrauchtwagen.
Neben Kratzer, Beulen und versteckten Unfallschäden, die der Laie gar nicht bemerkt, sind die häufigsten Mängel Undichtigkeiten am Motor, Kühlkreislauf, Getriebe, ausgeschlagene Fahrwerkssteile, abgefahrene oder alte Reifen, verschlissene Bremsen, verstellte Spur, Spiel in der Lenkung, fehlendes Zubehör, defekte elektrische Helferlein, nicht funktionierende Klimaanlage, defekter Auspuff und Rost. Puh. Ich geh kurz und knackig auf die häufigsten ein.
Kratzer und Beulen
Für manche ist das Auto nur ein Gebrauchsgegenstand. Andere behandeln es wie ihren Augapfel. Wenn du dir ein neues gebrauchtes Auto anschaffst, wünschst du dir einen Gebrauchtwagen im Neuwagenzustand. Kann ich gut verstehen. Man ist sich zwar bewusst, dass es sich um einen Gebrauchtwagen handelt, stört sich dann aber doch an hässlichen Kratzern und Dellen. Es fällt einem einfach schwer, sein schwer erspartes Geld schon in ein bereits verbeultes bzw. verkratztes Auto zu stecken. Jeder, dem man dann seinen Neuen zeigt, wird dir doofe Fragen stellen.
„Hast du das nicht gesehen?“ Oder: „Was? Dafür hast zu aber zu viel bezahlt.“
Das kratzt am Ego. Ich weiß. Deshalb stören Beulen und Kratzer umso mehr. Auch wenn es an der Technik sonst nichts zu meckern geben sollte. Kratzer und Beulen sind vor allem lästig, weil sie jeder sehen kann. Ich vergleiche sie immer mit dem Haar in der Suppe.
So findest du jede Delle: Nimm zur Begutachtung einfach ein etwas dickeres Blatt Papier mit einem gleichmäßigen Streifen oder Karomuster mit. Halte es so vor die Karosserie, dass sich das Muster darin spiegelt. Fahre damit über die Karosserie. Das Muster wird sich bei jeder kleinen Beule verzerren. Das Muster kannst du dir hier herunterladen. Damit findest du jede Beule!
Versteckte Unfallschäden
Ich bin der Meinung, dass viele das Thema so sehen:
Mir wird das schon nicht passieren.
Das trifft immer nur die anderen bzw. Leute, die sich eine alte Schrottkarre kaufen. Ich muss dich leider enttäuschen. Versteckte Unfallschäden und Nachlackierungen sind allgegenwärtig und häufiger anzutreffen, als du jetzt glaubst. Oft sind sie nur mit etwas Übung zu erkennen.
Steht man vor einem Auto, das man nicht kennt, ist es im ersten Moment so, als ob man vor jemand völlig Fremdem steht. Ich habe da einen Lieblingssatz: Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt. Man hat keine Ahnung, was einen erwartet. Ist geblendet von der „Schönheit“ und der Verstand ist vernebelt. Man braucht nur das richtige Wissen, um Nachlackierungen schnell zu erkennen. Das ist leicht zu lernen. Oder es zeigt dir jemand, worauf du achten musst. Die offensichtlichsten Indizien für versteckte (reparierte) Unfallschäden sind Abklebespuren oder Lacknebel an der Karosserie. In meinem Artikel „Versteckte Unfallschäden“ zeige ich dir Hinweise. Jeder Lackierer hinterlässt bei seiner Arbeit Spuren. Oft aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit. Die gilt es zu finden. In der Regel triffst du sie an Kanten und hinter Dichtungen. Das sind die häufigsten und einfachsten Hinweise.
Undichtigkeiten an Motor, Kühlkreislauf und Getriebe
Öffnet man die Motorhaube, sieht man bei heutigen Autos kaum noch den Motor. Er ist in der Regel unter einer hübschen Designabdeckung versteckt. Von oben kann man versuchen am Motor und vorne am Kühler entlangzuschauen. Besser ist, man nutzt eine Hebebühne. Von unten lassen sich Autos immer besser beurteilen. Dann kannst du dir auch gleich den Auspuff anschauen. Hier muss alles trocken sein. Ist es das nicht: Finger weg. Worauf man vor, während und nach der Probefahrt motorseitig achten muss, sprengt den hiesigen Rahmen. Da hilft dir der E-Mail-Kurs auch weiter. Und. Genau. Tut auch nicht weh.
Ausgeschlagene Fahrwerksteile/Lenkungsteile
Die merkt man in der Regel bei der Probefahrt. Da „rumpelt“ es unter dem Auto. Fahrwerksteile sind nicht billig und der Tausch bringt oft eine Fahrwerksvermessung mit sich. Auch das ist lästig. Machen wir es kurz. Wenn du das hörst, steige wieder aus und lasse das Auto stehen. In „Autokauf mit Grips“ erkläre ich dir mit einfachen Worten den Aufbau einer Achse und gehe auf die Wechselwirkungen der Komponenten ein. Auch darauf, was ausgeschlagene Achsteile mit Reifen anstellen können.
Abgefahrene Reifen
Wenn sie gleichmäßig, also nicht schräg und überall die gleiche Profiltiefe, abgefahren sind, dann ist die Spur in der Regel nicht verstellt. Die Spur kann man grundsätzlich mit einem geübten Handgriff überprüfen. Darauf gehe ich hier nicht ein. Das würde zu lange dauern.
Kommen wir zum Alter der Reifen. Auf dem Reifen findest du das Produktionsdatum. Das besteht aus vier Zahlen. Die ersten beiden sind die Kalenderwoche und die letzten beiden sind das Produktionsjahr. 4808 heißt also. 48ste Woche im Jahr 2008. Sommerreifen sollten nicht älter als 8 Jahre sein. Bei Winterreifen sage ich sogar maximal 5-6 Jahre. Harte Reifen haben einen negativen Einfluss auf das Fahrverhalten. Plakativ kann man sagen, dass der Reifen weniger Grip hat. Und davon kann man ja bekanntlich nie genug haben.
Getriebe
Beim Anfahren sollte alles geschmeidig laufen. Egal ob Automatik oder Schaltwagen: Rupft die Kupplung oder legt das Automatikgetriebe die Gangstufen unsanft ein, lass die Kiste lieber stehen. Ist in der Regel teuer und eher aufwendig.
Innenraumcheck
Im Innenraum alles ausprobieren, was dir unter die Finger kommt. Wirklich alles. Also jeden Schalter auf seine Funktion hin überprüfen. Das kann schon mal 15 Minuten in Anspruch nehmen. Aber da du ja genügend Zeit eingeplant hast, ist das ja kein Problem. Investier die Zeit lieber. Etwas erst später festzustellen ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch richtig teuer werden. Braucht kein Mensch.
Ich glaube, das reicht fürs Erste, was die Technik betrifft.
Zum Schluss:
Es gibt Dinge, die dir der Verkäufer des Autos nie im Leben verraten wird. Dazu habe ich einen ausführlichen Beitrag geschrieben. Den Grund dafür findest du nur heraus, wenn du „das große Ganze“ einmal verstanden hast. Das sprengt den Rahmen aber bei Weitem.
Ich finde es wirklich beachtlich, wenn du bis hierher gelesen hast. Klasse!
Zum Abschluss noch ein Tipp für die Oldtimer-Liebhaber:
Wenn du dir einen Oldtimer als Wertanlage kaufen möchtest, dann lies dir diesen Beitrag "Oldtimer als Wertanlage" von mir durch. Darin findest du die wichtigsten und entscheidenden Merkmale, die ein Oldtimer aufweisen muss, um im Wert langfristig und stabil zu steigen. Und vor allem, wo und wie man richtige Schnäppchen finden kann. Nein, die richtigen Schnäppchen!
Für alle, die bis jetzt noch durchgehalten haben. Prima! Du hast an dem Thema wirklich Interesse! Mach weiter so. Du hast Potenzial! Nutze es.
Wenn du Fragen hast, schreib mir.
Mein Ziel
Die (Auto)-Welt für dich einfacher zu machen. Kompliziert wirkende Sachverhalte, individuell, leicht verständlich und simpel zu verpacken. Und zwar so einfach wie nur irgendwie möglich. Seien es Fragen zu gebrauchten Autos, Unfällen, oder deinem Oldtimer.
Wie kann ich dir helfen?
Viele Grüße
Michael
Sehr interessanter Artikel.
Hallo Michael, ich bin ein junger Auszubildender. Gerade informiere ich mich, weil ich vorhabe mein erstes eigenes Auto zu kaufen. Ich habe dieselbe Erfahrung mit Preisverhandlungen gemacht. Das bringt in der Theorie viel, in der Realität eher nicht.
Hallo Ferdi, Danke für deinen Kommentar. Kannst du genauer beschreiben was du meinst?
Beste Grüße
Michael